Nützlinge und Schädlinge

Zu den fleißigsten Nützlingen gehören die Marienkäfer und ihre Larven. Manche Marienkäferart frisst durchschnittlich 60 Blattläuse täglich, als Larve während ihrer 20-tägigen Entwicklungsdauer sogar 400 Blattläuse pro Tag.
Raubkäfer, Weich- und Laufkäfer ernähren sich von Raupen, von Spinnmilben, Blattläusen, Wespenlarven und Borkenkäfern. Der Goldlaufkäfer kann pro Tag das 13-fache seines Eigengewichtes verzehren! Und die so selten gewordenen Glühwürmchen fressen als Larven sogar Schnecken!
Zu den Nützlingen gehören auch die Ohrwürmer. Sie fressen neben zarten Pflanzen, Blatt- und Blutläuse, kleine Raupen etc. Nur manchmal werden auch Früchte geschädigt, wenn keine anderen Nahrungsangebote vorhanden sind.
Eine große Gruppe von Nützlingen besteht aus Fliegen aller Art: Raupenfliegen legen ihre Eier ähnlich wie die Schlupfwespen an oder in Wirtstiere oder deren Larven, so z.B. Gespinstmotte, Frostspanner, Kohlweißling. 
Schwebfliegen ahmen mit ihrem schwarz-gelb geringelten Körper kleine Wespen nach  und werden aufgrund dieser Verwechslung häufig totgeschlagen. Man kann sie aber sehr gut durch ihr Flugverhalten von Wespen unterscheiden: Schwebfliegen können lange Zeit an ein und derselben Stelle in der Luft "schweben", diesen Platz aber auch ganz plötzlich wechseln. Sie und ihre Larven dürften unsere wirksamsten Blattlausfeinde sein.

Neben Blattlausfliegen, Blattlauslöwen, Gallmücken und Raubwanzen, deren Larven räuberisch leben, gehört auch die Florfliege  zu den Nützlingen in unseren Gärten. Mit einer Flügelspannweite von 3 cm, ihren goldglänzenden Augen und ihrer grünen Färbung ist sie recht auffällig. Auch ihre Eigelege kann man gut erkennen, da jedes Ei einzeln am Ende eines Stielchens sitzt, das aus einem sofort nach der Eiablage erstarrenden Sekretfaden gebildet wird.
Einige Wespenarten, Raubmilben und Spinnen seien als Schädlingsvernichter auch noch genannt.


Ameisen sind nützlich, weil sie Unkrautsamen wegtragen, die Eier von Insekten, Möhrenfliegen, Schnecken und kleine Raupen, aber auch Tierleichen vertilgen. Oft findet man unter den Hüllblättern der Pfingstrosenknospen mehrere Ameisen, die dort von süßem Honigtau angelockt werden und zum Dank für ihre Nahrungsquelle Pflanzenfeinde fernhalten. Bärlauch, Borretsch, Buchs, Buschwindröschen, Ehrenpreis, Erdrauch, Lavendel, Leberblümchen, Lerchensporn, Lungenkraut, Perlgras, Schlüsselblumen, Schneeglöckchen, Schneestolz, Schöllkraut, Veilchen, Wachtelweizen, Winterling u.a. sind auf Ameisen zur Verbreitung ihrer Samen angewiesen. Andere Pflanzen wie Bäume, Gräser und Stauden ziehen möglicherweise Nutzen aus deren Anwesenheit und wachsen entschieden schneller.

Sie sind aber auch schädlich,  weil sie die Blattläuse verteidigen, um deren ausgeschiedenen Honigtau zu ernten, (wobei sie auch nicht davor zurückschrecken, sie am Davonfliegen zu hindern durch Abbeißen der Flügel), weil sie im Rasen Erdnester anlegen oder Plattenwege unterhöhlen. Die Ameisen beklopfen mit ihren Antennen die Läuse, die daraufhin einen Tropfen Kot abgeben, der vor allem aus Zucker, B-Vitaminen, Mineralstoffen und Eiweiß besteht. Die Läuse selbst sind nur an ganz bestimmten Eiweißarten interessiert, die anderen Arten geben sie wieder ab.

Im Frühjahr jagen sie alle Fressfeinde, die sich an den Knospen von Obstbäumen zu schaffen machen, noch bevor die ersten Blattläuse auftreten. So bekämpfen sie z.B. Florfliegenlarven und Schlupfwespen.

Durch die Ameisen werden auch Pflanzenkrankheiten übertragen. Einige Arten fressen aber auch frisches Fleisch, Honig, Speisen und Zucker. Dabei können Lebensmittel mit Bakterien verunreinigt werden.